Die Lage in der Krefelder Innenstadt beschreiben Einzelhändler weiterhin als „dramatisch“. Das vor zwei Jahren beschlossene Maßnahmenpaket „Stärkungspaket Innenstadt“ hat nur stellenweise Wirkung erzielt. Es geht in vielen Punkten nicht weit genug oder wird zu lasch umgesetzt.
Einzelhändler müssen teilweise bis zu sechsmal am Tag Polizei oder Ordnungsamt anrufen. Mitarbeiter schämen sich für den Standort ihres Arbeitsplatzes und von vielen Bürgern hört man seit Jahren, dass sie sich in der Krefelder Innenstadt nicht mehr wohl fühlen.
Längst ist aus dem Durchgreifen des Ordnungsamtes gegen die Drogenszene ein scheinbar endloses „Katz-und-Maus-Spiel“ geworden. Wovor wir bereits bei der damaligen Diskussion über den Standort des Drogenhilfezentrums gewarnt haben, ist nun Wirklichkeit geworden. Die Drogenszene hält sich seitdem nicht mehr gebündelt an einem Ort auf, sondern ist in der gesamten Innenstadt verstreut. Wird sie an einem Tag von einer Ecke vertrieben, so geht die Gruppe eben an einen anderen Standort in der Innenstadt. Die Bußgeldverfahren und Platzverweise sind nur Symptombekämpfung, packen das Problem jedoch nicht an der Wurzel.